Dank gilt euch, Karawanseristen, ob meiner Aufnahme und Beiwohnens, auf eurem Wege zu Rum und Reichtum.
Ihr dürft mich Afra rufen, so wie es meine vielen Mütter und Schwestern aus dem Haus der 1000 Künste seit jeher tun.
Dort, in einer grünen, von Bergen wie Reißzähnen umgebenen Oase, wuchs ich als Waise, zwischen blumig duftender Seide und dem anhängendem zart-weiblichen Gelächter auf. Deren fortwährend wechselnder Besuch lernte/lehrte mich hassen und fürchten.
Nicht selten, wenn ich den Nervenbogen dieser, ach so hohen, Gesellschaft schmerzhaft überspannte, fuhr die Stimme der Alten - Mutter aller Mütter - und Herrin des Hauses in mein Knochenmark. Ich wähnte mich sicher, da Strafe meinen kindlichen Geist nie berührte.
In der Nacht eines Blutmondes jedoch, mit womöglich der Vollendung meines 9 Lebensjahres, glaubte ich, für den Berg an kindlicher Sünden, dem Gott des Todes übergeben zu werden. Nur ein paar Augen und weiß strahlende Zähne funkelten mich an. Der Rest des Panthermannes, in dessen raue, unbarmherzigen Hände ich übergeben wurde, verschwamm mit der Nacht....danach folgen Erinnerungsfetzen:
blutige Blasen, salzig schmeckender Schweiß brennender Muskeln, verschmierte Tinte auf kostbarem Pergament schlafloser Nächte...
Unsere gemeinsame Geschichte beginnt auf der Seidenstraße. In einem nicht wirklich bedeutsamen Dorf. Dort blieben eure Augen an einem kleinen - unpassenden Menschen hängen. Meine simple, dennoch zu wohl gekleidete Erscheinung fügte sich nicht so recht in das Bild einer Straßenmusikerin ein. Ihr schicktet einen eurer Männer des Schattens mir nachzustellen. Vergebens und zu seiner Schmach, leerer Botschaft zu euch zurückkehrte. Euch zog es weiter, von der Lust des Handels getrieben, in die nächst größere Stadt. Abends bei Mondschein und Feruerprasseln, als die Finger durch den Lohn eures harten Tagewerkes glitten, trat ich an das Lager eurer Karawanserey und überreichte euren Wachen wortlos eine versiegelte Schriftrolle. Am nächsten Morgen zähltet Ihr eine weitere blauen Turban in euren Reihen und nur euer Oberhaupt wiegt sich im Wissen des Inhaltes der Schriftrolle.
Seither biete ich musikalische Atmosphäre und Handel für den Tag sowie tänzerische Unterhaltung für die späteren Sonnenstunden. Heilende Massagen, Entspannungs- und Meditationslehren sowie Tanzgrundlagen aus vielen Ecken der Erde gebe ich willigen Lerngeistern weiter. Ich finde Gefallen an der Verknüpfung von Menschen und diene mit Sprachkenntnissen der Gälen, Hispanier und Angelsachsen in Gesprächen.
Andere Dienste können nur von Angesicht zu Angesicht erfragt werden.
Natürlich - bedarf jeder Dienst einen gleichwertigen finanziellen Entschädigung.
OT
Afra ist wie eine Wüste, die mit Wissen und Fähigkeiten bewässert werden will, dies ist Ihre Aufgabe und Antriebskraft.